Milch > Heumilch > Bioheumilch,
so die Bezeichnungen auf unseren Milchkartons. Wenn die „Alten“ aufstünden, was würden sie wohl sagen. Woraus soll Milch denn sonst entstehen, wenn nicht durch Kühe, die Heu fressen?
Ich jedenfalls würde es begrüßen, wenn in einiger Zeit wieder nur mehr Milch auf den Tetra Paks zu lesen wäre und sich darin nur mehr Bioheumilch befände. Einige Bauern zumindest haben den ersten Schritt gemacht und rudern nachhaltig vorwärts. Ich hoffe sehr, dass viele weitere folgen bzw. folgen müssen, weil der Kunde der Gegenwart auf Qualität setzt. Wir Menschen sind keine Mülleimer, in die man alles reinhauen kann. Kuhmilch, welche aus gesunden Feldern gründet, kräftigt uns alle und verursacht weniger Unverträglichkeiten. Unsere kranken Felder, die leider selber keinen Aufschrei machen können, müssen wieder geheilt werden. Heilung für den völlig übersäuerten Grund und Boden ist dringend notwendig. Ein italienischer Gast kaufte unlängst neben mir in einem Lebensmittelgeschäft in Sexten ein und sagte dabei wörtlich: Bitte ein Stück Käse, aber keinen Sextner Käse, denn ich habe gesehen, wie hier die Felder gedüngt werden. Überdüngung passiert natürlich andernorts genauso und ist meiner Meinung nach ein landesweites von der hohen Politik hausgemachtes Problem. Die zweifelsohne für Bauern notwendige Förderung ist über mehrere Jahrzehnte definitiv falsch gelaufen.
Den Sextner Biobauern möchte ich jedenfalls ausdrücklich gratulieren zu ihrer Entscheidung und die Dorfbevölkerung und vor allem die Betriebe bitten, mit bewusstem Einkauf diese Initiative zu unterstützen und das Biomilchregal leerzukaufen. Umweltbewusst leben heißt vor Ort handeln und die Natur wird es uns danken.
Vielleicht können wir schon in einigen Jahren auch auf den Feldern wieder Heilkräuter pflücken und nicht nur an Feldrainen, im Wald oder auf Almen.
Regina Stauder