Do Winto ot`s in sich
Ein altes Sprichwort lautet: „Mitte Meirz, Mitte Winto.“
Wir alle warten mit Sehnsucht auf den nahenden Frühling und haben vom Winter und seiner Kälte schon bald genug. Doch so schnell gibt der sich in unserer Gegend meist nicht geschlagen. Wir ziehen uns schon leichter an, doch dann hat`s uns auch schon erwischt. Husten und Schnupfen plagen uns.
Mit welchen Hausmitteln behandelte man einst die Wintergrippe. Gegen Fieber machten unsere Vorfahren „Eissawickl“, gegen Ohrenschmerzen legte man Speik auf den Herd und ließ dessen Rauch ins entzündete Ohr ziehen, und damit man wieder zu Kräften kam, gab es Hühnerbrühe oder man bekam „Pommerantschn“ zu essen, um die Erkältung los zu werden.
In diesem Sammelblatt gibt es ein bescheidenes Angebot an Dialektwörtern rund um unsere Leiden im Winter.
Wörter vom Kranksein
a Tisl | = eine Erkältungsgrippe |
s`Owaichn | = Durchfall |
di Russilan | = die Masern |
a Mosl | = eine Narbe |
Schnourz |
= Nasenschleim |
s`Kottar |
= Schnupfen |
roat a wi an Outo | = ganz rot im Gesicht |
Willasse |
= Fieberblase, Ekelblase |
ouffne Triol hobm | = rissige Lippen haben |
di Lade hobm | = es verdrießt einen |
leitz san | Übelkeit verspüren |
Leitzis hobm | = sich Sorgen machen um jemanden |
pofn | = sabbern |
nandl | = sabbern |
rossl | = schnarchen |
ziflour procht | = sich erkältet/ unterkühlt haben |
tschwiagn | = jammern |
tscheipon |
= zittrig sein |
pafal gion | = daneben gehen |
flantschn | = heftig weinen |
riarn | = weinen |
iboschrattl | = das Gleichgewicht verlieren |
preschthoft san | = gehbehindert sein |
schiffrig |
= verrückt, unruhig |
sierig | = gereizt |
siare san |
= wund sein |
tasig | = auffallend ruhig |
pleckntig | = nackt |
plutzat | = bleich im Gesicht, Ringe unter den Augen |
iadlass | = ungesalzen schmecken |
pliade | = der Geschmack fehlt |
kniowach | = die Knie schlottern |
tschaggilat | = unsicher auf den Beinen |
vohitzt san |
= verstopft sein |
hasrig |
= heiser |
mouttotellig | = nicht auf der Höhe sein |
maroudig | = grippig |
teibilan | = feuchtwarme Luft im Raum (wegen Fiebers) |
Hoffentlich ist es Ihnen gelungen, diese Wörter beim Lesen mit dem Thema „Winter und krank sein“ in irgendeiner Weise in Zusammenhang zu bringen.